Körpersprache wird immer wieder kontrovers diskutiert
Wie bei allem anderen auch, gibt es Fürsprecher und die, die von all dem gar nichts halten. Das ist auch gut so; anders käme keine lebendige Diskussion zustande.
Als ich Körpersprache und deren Bedeutung in mein Kommunikationsverständnis integriert habe, wurde mir mit einem Mal vieles klarer. Gerade in Gesprächen mit Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen oder aber auch im privaten Kontext können die Deutung nonverbaler Signale oftmals mehr Sinn in ein Gespräch bringen als das einfach gesprochene Wort.
Warum finde ich Körpersprache so fundamental und als Skill unverzichtbar?
Körpersprache ist ein wichtiger Aspekt der menschlichen Kommunikation und kann viel über eine Person aussagen, auch wenn sie keine Worte spricht. Es ist bekannt, dass unsere Körpersprache uns verrät, wenn wir Angst, Freude, Wut oder andere Emotionen empfinden. Darüber hinaus kann unsere Körpersprache auch verraten, ob wir ehrlich oder unehrlich sind oder ob wir uns unsicher oder selbstbewusst fühlen. Natürlich gelingt uns das Empfangen körpersprachlicher Signale nur, wenn wir uns unserer Gesprächspartner:innen uneingeschränkt und aufmerksam zuwenden. Wer im Gespräch am Handy spielt, bekommt nicht mit, ob sich sein Gegenüber eventuell missverstanden fühlt oder andere Emotionen zeigt. Und falls du jetzt meinst, dass jemand während eines Mitarbeiter:innen-Gesprächs doch nicht am Handy spielt… oh doch! Das gibt es tatsächlich. Leider.
Während die Körpersprache ein mächtiges Instrument für die Verständigung sein kann, gibt es allerdings auch einige Nachteile und Kontroversen bei der Interpretation von Körpersignalen. Ein großer Nachteil ist, dass Körpersprache oft fehlinterpretiert wird, was zu Missverständnissen und falschen Schlüssen führen kann.
Ein Beispiel dafür ist die Interpretation der viel diskutierten verschränkten Arme. Verschränkte Arme können als ein Zeichen von Abwehr, Unzufriedenheit oder Desinteresse interpretiert werden. Auf der anderen Seite können sie auch als ein Zeichen von Schutzbedürfnis, Konzentration oder Entspannung interpretiert werden. Es kann aber auch nur eine superbequeme Haltung sein, die auch ich persönlich sehr gerne einnehme…
In der Tat hängt die Interpretation körpersprachlicher Signale – wie auch von verschränkten Armen – weitgehend vom Kontext und dem Verhältnis zwischen den Menschen ab, die sie ausdrücken. Sie sollten auch nicht singulär betrachtet werden. So sind verschränkte Arme gepaart mit einem ehrlichen Lächeln eher als Entspannung denn Ablehnung deutbar.
Mein Bild zeigt jemanden, der mit dem Gesagten nicht unbedingt einverstanden ist und sich in der aktuellen Situation nicht besonders wohlfühlt. Das zu erkennen bietet uns doch die wunderbare Möglichkeit, darauf einzugehen und sein Gegenüber aktiv ins Gespräch reinzuholen.
Körpersprache ist Quatsch? Ganz im Gegenteil. Es bedarf nur etwas Vokabeltraining